Ursachen für Haarausfall, Haarverlust
Einflüsse die Ihr Haar schädigen
Eine erhöhte Belastung Ihrer Haare kann diese dauerhaft schädigen. Das dadurch resultierende Abbrechen der Haare kann manchmal mit einem krankhaften Ausfallen der Haare verwechselt werden. Zu den Einflüssen die das Haar schädigen können, gehören beispielsweise:
- Übermäßige Hitzeeinwirkung durch Föhnen, Sonne oder Solarien
- Schädigung durch häufiges Waschen mit stark alkalihaltigen Shampoos
- Tönen, Färben, Bleichen oder Dauerwellen
Androgenetische Alopezie
Mehr als die Hälfte der Männer leidet unter erblichem Haarausfall. Die Haarwurzel ist bei dieser Erbanlage so programmiert, daß es bei einem normalen Testosteronspiegel zu Haarausfall und Glatzenbildung kommt. Die Ursache dafür ist nicht das Testosteron selbst, aber sein Produkt Dihydrotestosteron (DHT). Die Haarwurzel wird bei jedem Haarzyklus kleiner und bildet ein dünnes, weniger pigmentiertes Flaumhaar. Schließlich fallen auch diese Haare aus; es bleibt eine kahle Stelle.
Bei Männer beginnt Haarausfall in der Regel in den "Geheimratsecken" und im Tonusbereich.
Bei Frauen beginnt die Lichtung in der Regel in der Scheitelregion, wobei am Haaransatz eine dichte Zone von einigen Millimetern erhalten bleibt.
Hormonstörungen
Störungen der Sexualhormone können zur Verkürzung der Wachstumsphase der Haare, zur Abnahme der Wachstumsgeschwindigkeit und der Haardicke führen. Diese hormonellen Schwankungen können natürlich vorkommen, durch Medikamente ausgelöst werden oder Ausdruck einer hormonellen Störung sein.
Oft besteht dann zusätzlich eine verstärkte Gesichtsbehaarung.
Einfluss der Schilddrüsenhormone auf das Haarwachstum
Der Haarausfall, der bei Unter- bzw. Überfunktionen der Schilddrüse auftritt, ist nach dem Ausgleich der Schilddrüsenstörung umkehrbar.
Die Schilddrüse, abgesehen von ihrem direkten Einfluss auf den Haarzyklus, hat andere Auswirkungen auf den Stoffwechsel, die direkt oder indirekt das Haarwachstum beeinträchtigen können. Der Haarausfall (Alopezie) bei Schilddrüsenunterfunktion beginnt sehr langsam. Bei einer Haarwurzelanalyse (Trichogramm) findet man eine erhöhte Anzahl an Haaren in der Ruhephase. Auch eine schwere Schilddrüsenüberfunktion kann bei etwa 50% der Fälle eine diffuse Alopezie des Haupthaares verursachen sowie eine verminderte Körperbehaarung.
Auch eine eventuelle Fehlernährung übt einen wichtigen Einfluß auf das Haarwachstum aus.
Am häufigsten betrifft eine Fehlernährung die Proteinkalorien. Proteinmangel ist aber auch in Ländern mit einem hohen Lebensstandard nicht unbekannt. Besonders oft sind hiervon Vegetarier betroffen. Auch eine akute, freiwillige Nahrungsverweigerung ist bei jungen Frauen häufig und kann als Ursache eines Haarverlustes übersehen werden. Übergewichtige Jugendliche unterziehen sich außerdem manchmal einer Salat- oder Obstdiät. Ein diätetisch bedingter Eiweißmangel kann hier zum vorzeitigen Eintritt einiger Follikel in die Ruhephase führen. Ebenso wie ein Blutverlust, z. B. auch nach einer Blutspende.
Eisenmangel kann bei Haarausfall auch bei einem Hämoglobinspiegel im Normbereich eine Rolle spielen. Liegt ein Eisenmangel vor, so sollte die Ursache abgeklärt und eine Substitutionstherapie mit entsprechenden Präparaten aus der Apotheke begonnen werden. Ihr Apotheker berät Sie hierzu gerne.
Ein akuter Zinkmangel ist durch ein Ekzem gekennzeichnet und geht mit Durchfall, Müdigkeit und Haarausfall einher. Bei chronischem Zinkmangel treten Hautveränderungen nach etwa 2 Monaten auf. Es kommt zu einer Rötung und Schuppung der Haut im Bereich der Mundwinkel, später kann es auch zu einer Verringerung des Haupthaares und der Augenbrauen kommen.
Medikamenteneinnahme/Krankheiten
Viele Medikamente können Haarausfall verursachen. Deswegen muss man unbedingt überprüfen, ob eingenommene Medikamente als Ursache des Haarausfalls in Frage kommen. Auch an die Möglichkeit einer berufsmäßigen oder durch Unfall hervorgerufenen Kontakts mit bestimmten Chemikalien muss gedacht werden. Die mikroskopische Untersuchung ausgefallener und wachsender Haare kann den
Typ der Follikelschädigung zeigen und auf diese Weise auf die Einwirkung einer bestimmten Chemikalie hindeuten.
Auch chronische Niereninsuffizienz kann beispielsweise Haarausfall auslösen.
Das Haupthaar wird trocken, brüchig und schütter. Auch die Körperbehaarung einschließlich der Genital- und Achselhaare wird dünner und die Nägel werden brüchig und können deformiert sein.
Hohes Fieber kann ebenfalls Haarausfall verursachen. Wahrscheinlich müssen die Temperaturen 39°C überschreiten, um zum Haarausfall zu führen. Wiederholte Fieberschübe haben einen größeren Effekt als ein einzelner Schub, da bei jedem Schub Follikel im jeweils empfindlichen Stadium ihres Zyklus geschädigt werden. Der Haarausfall beginnt etwa 8-10 Wochen nach dem ersten Fieberschub. In der Regel kommt es zu einer kompletten Rückbildung des Haarausfalls.
Ein etwa vermehrter Haarverlust nach der Geburt eines Kindes ist normal. Häufig reicht dieser Haarverlust jedoch aus, die Patientinnen zu beunruhigen.
Gelegentlich kommt es jedoch zu einem vermehrten Haarausfall. Dieser beginnt bei einigen Frauen einen Monat nach Geburt des Kindes, bei der Mehrzahl der Frauen allerdings erst nach 2-3 Monaten. Es kommt jedoch nie zu einem totalen Haarverlust. Die vollständige spontane Erholung dauert 3-12 Monate.